Tour D´Autriche 2015 - 1. Etappe - 23. bis 27. August2015

BAD GASTEIN > SALZBURG 23. August 2015

Start um 5.35 Uhr mit der S1 nach Klagenfurt und weiter mit dem Zug bis Bad Hofgastein, um von dort den zweiten, von mir noch nicht befahrenen Teil des "Alpe Adria Trails" kennenzulernen. Im Gasteinertal war's eher frisch. Froh über die mitgenommene warme Kleidung rollte ich den Radweg bergab! Im rund einen Kilometer langen Klammtunnel gab es einen sicheren Fahrradstreifen - ein ungewöhnliches Gefühl mit dem Rad statt mit dem 
Auto durch den Tunnel zu brausen! Entlang der Schwarzach hatte ich dann doch die Bundesstraße gewählt, um das "Berg auf Berg ab" des Radweges zu meiden - Sonntag-sei-Dank ohne LKW-Verkehr! Ab Schwarzach im Pongau in den Tauernradweg eingefahren, gut markiert, gut zu befahren. Über St. Johann erreichte ich dann mittags Bischofshofen und ließ mir im Cafe Public ausgezeichnete Brownies schmecken!
Nach Werfen (ohne Besuch des "Gault&Millau"-Restaurants Obauer!) radelte ich ein kurzes Stück auf der Bundesstraße und danach über den Pass Lueg nach Golling. Die Fahrt durch die Klamm war besonders schön. Bald war Hallein und danach Salzburg erreicht. Touristenstörme in der Landeshauptstadt ließen leider nur ein Radschieben zu. Zeit für einen 
kurzen "Jedermann-Auftritt" blieb aber trotzdem noch genug! :-)

Erlebniss des Tage waren die Surfer auf der Salzach - siehe Foto. Am Abend dann noch Christine und Gerd im Augustinerbräu getroffen, extra aus Ingolstadt angereist war es ein sehr angenehmer Abend! 

Tagesstrecke: 99,2 km 

SALZBURG > BRAUNAU - 24. August 2015

Der Tag begann mit einem Frühstück auf der Dachterrasse meines Salzburger Hotels mit einem herrlichen Blick über die Stadt. Bei noch angenehmer Temperatur ging es der Salzach entlang nach Norden, um den öden geraden Radweg am Damm zu meiden, entschloss ich mich bei Anthering die wenig befahrenen Gemeindestraßen zu benützen. In Oberndorf - bekannt als die "Stille Nacht, heilige Nacht Stadt" - besuchte ich natürlich die berühmte Kapelle der Autoren Mohr/Gruber. Die Steigung bei St. Radegund bewältigte ich spielend, dank meiner kräftigen Beinmuskeln - und leichter Unterstützung des E-Motors! Besonders schön und eindrucksvoll war die Einfahrt nach Burghausen, der längsten Burg der Welt. 
Besichtigung auch per Rad erlaubt. Es war definitiv das Highlight des heutigen Tages! Bei einem Supperl am Hauptplatz konnte ich das in der gesamten Stadt verfügbare freie WLAN nutzen.
Nach weiteren zwei Stunden Fahrtzeit erreichte ich das Tagesziel Braunau am Inn bei schon recht warmer Sonne! Sehr schöner alter Hauptplatz und Kirche. Natürlich die "berühmteste, äußerst fragwürdige Sehenswürdigkeit" fotografisch festgehalten. Zum Glück gibt es dort nur 
ein Mahnmal. Eigentlich gehört das A.H.-Geburtshaus abgerissen!

Tagesstrecke: 95,1 km

BRAUNAU > PASSAU 25. August 2015

Die Nacht war laut - wegen des Radaus anderer Gäste. Der Morgen kühl und bewölkt - wegen des Wetters. Da in meiner Unterkunft ("Haus Berta") kein Frühstück im Angebot stand, stärkte ich mich in einem Kaffeehaus für die nächste Etappe meiner "Tour d'Autriche". Los ging es auf durchwegs guten Radwegen entlang des Naturschutzgebietes "Unterer Inn" bis zur Marktgemeine Obernberg am Inn und seiner farbenfrohen Altstadt.
Nächster Stopp war auch Höhepunkt des Tages: Stift Reichersberg. Mir bis dato unbekannt. Ein sehr interessantes Augustiner-Chorherrenstiftgegründet als Kloster 1084. Bekannt ist es auch unter dem Namen "Turmbekrönte Gottesburg am Inn". Innenhof, Erlebnisgarten sowie Seminarzentrum machen einen sehr gepflegten, schönen Eindruck!
Mittags erreichte ich die Stadt Schärding, bekannt nicht nur durch den "Schärdinger Molkereiverband", sondern in tragischer Weise vor allem durch die vielen Überflutungen der vergangenen Jahrhunderte. Die Hochwassermarkierungen am Hauptplatz zeigen für das Jahr 2013 den zweithöchsten Pegelstand seit Beginn der Messungen im Jahr 1851. 2013 
lag der Pegel bei 1.058 cm - Normalpegel bei 299 cm!
Nach Schärding verändert sich die Landschaft grundlegend: Der Inn durchschneidet in einem engen Tal die Böhmische Masse bis er in Passau die Donau erreicht. Dort angekommen, hatte ich von Innsteg aus einen schönen Blick auf die "Stadt der drei Flüsse", Donau, Inn und Ilz. Diese eher kurze Tagesetappe tat auch einmal gut und ließ dadurch mehr Zeit für die Erkundung von Passau! Eine Schiffsrundfahrt auf Donau und Inn - die Ilz ist als Nebenfluss dazu nicht geeignet - rundete den Tag ab.

Tagesstrecke: 71,5 km

PASSAU > LINZ - 26. August 2015

In Gesellschaft von ihrer Majestät, der Kaiserin Sisi frühstückte ich im 
6. Stock des Hotels "Wilder Mann" mit einem tollen Blick auf den Dom zu 
Passau! In morgendlicher Frische startete ich danach zunächst am 
Nordufer des Donauradweges und passierte ein noch schlafendes Obernzell. 
Schon bald erreichte ich die berühmten Mäander der "Schlögener 
Schlingen". Dort wurde dann ein Wechsel auf das Südufer notwendig, wobei 
ich das Fährschiff wählte. 

Weiter ging's auf einem sehr schön asphaltierten Radweg der Donau entlang. Der Blick auf den zweitlängsten Fluss Europas und die vorbeifahrenden Schiffe erinnerte mich an schöne Yoga-Zeiten, die ich sehr oft auf der Donauwarte bei Grein vor vielen Jahren verbringen durfte - und das mein Etappenziel für den 
nächsten Tag war.
Um kurz vor der OÖ-Landeshauptstadt die stark befahrene Straße zu 
meiden, wechselte ich bei Aschach wieder auf das Nordufer. Nach der Mittagsrast in Ottensheim, der drittältesten Marktgemeinde Oberösterreichs, war mein Tagesziel Linz bald erreicht!

Ein "Pflichtbesuch" ist hier der Besuch der Ausstellung "Höhenrausch", siehe KKK, wobei ich für den kulinarischen Abschluss des Tages das Restaurant "Goldenes Dachl" wählte.

Tagesstrecke:  99,3km

LINZ > HÖSSGANG/GREIN - 27. August 2015

Die Tagesfahrt begann im Morgentau in Linz, vorbei an "unserer" VÖST am Nordufer des Donau-Radweges. Beim Kraftwerk Abwinden-Asten habe ich die Donau überquert und bald danach die Stadt Enns, die "Cittàslow", erreicht. ("Cittàslow", "langsame Stadt", ist eine Organisation, die 1999 in Italien gegründet wurde. Inspiriert von der Slow-Food-Bewegung können 
dort Städte mit weniger als 50.000 Bewohnern Mitglied werden, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Neben Enns gibt es in Österreich nur noch zwei "langsame Städte": Hartberg und Horn.) Meine "langsame" Pause genoss ich am Hauptplatz, unter dem 60 Meter hohen Wahrzeichen: Dem Ennser Stadtturm, 1564 auf Wunsch der Bevölkerung als Glocken-, Wach- und Uhrturm erbaut.
Mit dem Überqueren der Landesgrenze zu erreichte ich nach Kärnten, Salzburg, Bayern und OÖ das bereits fünfte Bundes-/Land meiner Tour erreicht. Sehr interessant zu beobachten waren bis dahin auch die Begrüßungsrituale der Radfahrer untereinander: Grüßt man sich in Kärnten und Salzburg mit "Grieas Di", in Bayern mit "Servus", erhält man in OÖ, wenn man Glück hat, ein "Gö, a do!". 
Ab Ardagger erreichte ich sehr vertrautes Gebiet: 10 Jahre Yoga-Kurse auf der Donauwarte im Hößgang/Grein ließen mich die Wege fast wie aus der Westentasche kennen. Und alles schien unverändert. Sogar das Eis in Grein war noch immer so erstklassig, wie früher. Nur die Donauwarte beherbergt nicht nur müde Radler, sondern auch eine Kunstgalerie und die liebe Hilde kocht dort auch nicht mehr!

Tagesstrecke: 85,12 km