6. Yoga 4tel Stunde ___ 7.2.2010

In dieser wöchentlichen Yoga 4tel Stunde möchte ich dir etwas Grundsätzliches über Yoga näher bringen.

Ich lade dich ein das Folgende zu lesen (ev. mehrmals) und es anschließend im stillen Sitzen einfach aufnehmen!

Von dem Inder Patanjali wurden uns vor etwa 2000 Jahren die ersten Yoga Weisheiten überliefert. Es ist die tiefste Weisheit Indiens, die sich darin offenbart.

Ich vesuche sie als Eurpoäer zu verstehen und verständlich zu machen.

Grundlage des Verstehens ist, wenn du dich dem Yoga zuwenden willst, eine Umstellung im Denken über die Vergangenheit und über die Zukunft.

Entscheidend ist deine wache Aufmerksamkeit, deine Konzentration auf die Gegenwart, jetzt im Augenblick hier sein!

Die Weisheit des Yoga zeigt uns einen Weg in 8 Stufen, der uns das Leben erträglich und weitgehend leidfrei machen hilft, über das Erkennen der wahren Wirklichkeit. 

 

1. Yama - äußere Disziplin

2. Niyama - innere Disziplin

3. Asana - Körperhaltung

4. Pranayama - Atemregelung

5. Pratyahara - zurücklassen der Sinne

6. Dharana - Konzentration

7. Dhyana - Meditation

8. Samadhi - Einswerdung

 

Die ersten beiden Stufen betreffen das, was wir auch als Moral oder Ethik bezeichnen. Diese beinhalten:

Gewaltlosigkeit, innere Ruhe, Bemühen, eigenes Studium, Hingabe (an das letztmögliche Prinzip wie All, Natur, Gott, Tao, etc.)

Diese zwei Stufen könnte man auch als Voraussetzung betrachten, um im Yoga zu leben. Sie erfordern, wie alle 8 Stufen, Disziplin, d.h. daß wir uns ständig bemühen müssen! 

Die restlichen 6 Stufen weisen uns den eigentlichen Weg, der uns eine vollkommen neue Sicht verspricht.

Das Entscheidende am Yoga ist, dass wir uns vom ICH (Egoismus) lösen!

Wir werden erkennen, daß es ein anderes, ein wahres ICH gibt, das wir zum Unterschied "SELBST" nennen wollen.

Das ICH besteht aus unseren ewig wünschenden und wollenden Vorstellungen, hauptsächlich dem Objektbezug, dabei werden wir stets durch Objekte außerhalb unseres Selbst beeinflußt!  Dazu gehören Situationen, Umstände, Menschen und Dinge. Objektbezug sucht Anerkennung, erwartet Reaktionen, will die Umwelt kontrollieren, Macht ausüben. etc. - das alles kann Angst erzeugen. Das Ego lebt in einer gesellschaftlichen Maske, in einer Rolle, die man sich zugelegt hat.

Das wahre SELBST (Seele, Geist, engl. Spirit) ist von solchen Dingen völlig frei!

Es ist immun gegenüber Kritik, hat keine Angst vor Herausforderungen und fühlt sich niemanden unterlegen. Aber trotzdem ist es demütig und fühlt sich niemanden überlegen.

Das ist der grundlegende Unterschied zwischen Objektbezug und Selbstbezug, bei Selbstbezug erlebt man sein wahres Wesen, das keine Angst vor Herausforderungen hat, gegenüber allen Menschen Respekt hegt und sich niemanden unterlegen fühlt.

Eine Möglichkeit, sein wahres SELBST zu finden ist der Weg der Meditation. Ich erfahre in der Meditation die Vorgänge in mir und um mich - OHNE MEIN EGO!

Pantanjali sagt: "Du siehst, hörst, fühlst - ohne den Sehenden, Hörenden, Fühlenden".

Ab der 3. Stufe beginnt der mystische Weg des Yoga, die nach innen gerichteten Versenkung. Er beginnt mit Asana, es folgt Pranayama und Pratyahar.

Die 6. Stufe - Konzentration - ist besonders wichtig, wach bleiben ohne einzuschlafen. Konzentration ist der schwierigste Weg der Meditation, wir nennen Konzentration auch "Einspitzigkeit", beobachten was ist Objekt und was ist mein wahres SELBST!

Dann ist Konzentration mit dem Bewußtsein eins geworden, wir nennen diesen Zustand Meditation (7. Stufe).

Die 8. Stufe Einswerdung (Samadhy) will ich nur andeuten; obwohl uns Patanjali versucht diesen Zustand nahe zu bringen, bleibt er uns, solange wir ihn nicht erfahren haben, unauslotbar!

Es ist die Erfahrung des SEINS, in dem man EINS ist mit dem Universum, ohne die geringste Vorstellung des "ich bin" zu haben.

Wenn wir in der Lage sind unsere Erfahrungen aus der Meditation in unser Alltagsleben mitzunehmen, möglichst oft in der Gegenwart leben, verlieren Leiden und Ängste ihren Schrecken! Ich bin im hier und jetzt!

Der Weg der Meditation kann sehr einfach, aber auch sehr schwierig sein, versuche zumindest für die Zeit der Yoga 4tel Stunde im hier und jetzt zu sein!